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"November-Sonnenblumen" von Monika (Deutschland, geb. 1954)
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Es ist Sonntag früh
– halb acht - fast noch ein wenig dämmrig,
nieselregnerisch, verhangen, still.
Ich gehe mit meinen pinkfarbenen Gummischuhen
über ein abgeerntetes Blumenfeld, eines von diesen Feldern
zum Selberpflücken. Ganz am Rand steht noch eine Reihe von
Dahlienbüschen und Sonnenblumen. Alles andere ist schon umgepflügt.
Es duftet herb und würzig. Richtig kalt ist es nicht.

Die Sonnenblumen – meine ganz besonderen Freunde.
Über das Feld muß einmal ein starker Wind gefegt sein,
der die meisten Stengel zu Boden gedrückt hat,
dann aber sind sie senkrecht weitergewachsen,
so dass alle Stiele einen 90 Grad Knick haben.
Es ist klar, November - ist kein Sonnenblumenmonat – auch wenn es ein Milder ist.
Bei einigen Blüten ist die grüne Blattrosette am Stengelansatz weitaus größer ausgebildet
als die gelben Blütenblätter, manche Blumenköpfe sind eher oval oder gewölbt,
die sonst leuchtend gelben Blütenblätter haben braune Spitzen und sind reichlich zerzaust....
Und trotz Kälte und Sturm erblüht.
Was ist es eigentlich,
dass mich am Sonntag früh zu diesem Feld treibt,
mich nahezu triumphierend im Spätherbst Sommerblumen pflücken lässt?
Ich mich in einem lauten Zwiegespräch mit Pflanzen und Blüten wiederfinde?
Ist es das Blühen über die Zeit hinaus?
Das „dem Wind und Wetter trotzen“?
Verbundenheit zu meinem späten Erblühen?
Neugier auf mein verwegenes Wachstum in den Wechseljahren?
Entdecken von unbekannten Ordnungen?
Es ist das „nicht-anders-als-Blühen-können“,
das mich trägt und den Horizont weit macht,
was immer mir da draußen blüht......
Bitte sende Deine Geschichte an: 
Elke Werneburg - email: art-herstory@web.de