Frauengeschichte(n)
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"Doppelkinn" von Lisa (Deutschland, geb. 1984)
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Ich mache eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und war an meinem letzten Einsatztagen auf der Säuglings- und Päppelstation eingesetzt. Wir hatten ein Frühchen aus der 29. Woche. Der hieß Florian – ein Junge und der war noch ganz winzig und brauchte noch unheimlich viele Medikamente. Sie mussten ihn zu uns verlegen, weil auf der Intensivstation, alle Betten voll waren. 
Er war dann ungefähr vier Wochen bei uns auf Station. Es war sehr schwierig, ihn größer zu bekommen, weil er so schlecht getrunken hat. Mit viel Geduld und Ausdauer hatte er in der Zeit, die er bei uns war doch so 600 Gramm zugenommen. So dass er dann doch irgendwann entlassen werden konnte.
Ungefähr zwei Wochen später ist er dann nochmal zu uns gekommen, weil er noch operiert werden musste. Da war dieser kleine Mensch ungefähr zwei Monate alt.
Ich kannte ihn ja nur als winziges Etwas und war völlig überrascht, denn ich habe ihn  überhaupt nicht mehr wiedererkannt. 
Er hatte richtig zugenommen. Hatte ein richtiges Doppelkinn und runde Wangen bekommen. Es war unglaublich, wie gut er aussah und wie der sich in diesem einen Monat verändert hat. So wie ein normales Neugeborenes. 
Weil der war wirklich winzig, der Kleine. Als er zu uns gekommen ist, wog er grad mal 1200 Gramm. Das ist so gut wie nichts und er hatte ein ganz, ganz kleines Gesicht.
Als ich ihn dann zum 2. Mal gesehen habe, wog er so 2500 -3000 Gramm – und sah aus wie ein ganz normale Baby.
Und man schaut ihn an und denkt – ne, das kann er doch nicht sein. Das geht doch nicht. Das kann nicht Florian sein. Aber es war echt super.
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Elke Werneburg - email: art-herstory@web.de